Mit ihrem „sozialen Unternehmen“ wollen die zwei jungen Saarbrücker Tibor Sprick und Christoph Dillenburger Menschen in Afrika Zugang zu sauberem Trinkwasser durch Nanofilterung ermöglichen.
Hier der Bericht aus der Saarbrücker Zeitung. Mit einem Kauf in ihrem Shop kann man die Arbeit der beiden unterstützen.
Am 3.6.2019 wurde diese Reportage in der ARD gesendet. Nun wage ich mich an dieses, verfolgt man einschlägige Auto-Foren, hoch emotionale Thema und versuche mich auf den Aspekt Wasser zu beschränken.
Einen wesentlichen Bestandteil eines Elektroautos stellt die Batterie dar: sie bestimmt die Reichweite. Eine wesentliche Ressource bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus ist das Element Lithium. Es ermöglicht Akkumulatoren mit hoher Energiedichte, guten Ladeeigenschaften und vergleichsweise hoher Sicherheit – deswegen haben sie sich mittlerweile am Markt durchgesetzt. Große Vorkommen finden sich im Dreiländereck Argentinien/Chile/Bolivien.
In dieser extrem trockenen Region lassen die Förderbetriebe für die Herstellung von 1 Tonne Lithium in riesigen künstlich angelegten Becken 2 Mio. Liter Salzlauge verdunsten („solare Evaporation“).
Das hat zur Folge, daß Grundwasser in die entstandenen Lücken nachfließt, sich mit dem Salzwasser vermischt und nicht mehr für die Bewohner zur Wasserversorgung zur Verfügung steht. Obwohl der Ausbau der Förderbetriebe erst am Anfang steht, spüren die Menschen jetzt schon den Wassermangel durch die Verringerung der Grundwasserspiegel. Dazu kommt, dass ein Chemiecocktail bei der Förderung das Wasser verseucht, analog dem großflächigen Fracking in den USA und den dort bekannten Umweltschäden.
„Und die 21.000 Millionen Liter im bolivianischen Salar de Uyuni sind nur ein Dreißigstel der Menge Wasser, die im Lausitzer Braunkohlerevier täglich abgepumpt werden muss“, schreibt Edison. Da sei es „schwierig, lateinamerikanischen Staaten die Lithiumförderung vorzuwerfen.“
Im TV-Beitrag werden die drei großen deutschen Autohersteller auch zu Umweltaspekten bei der Lithium-Gewinnung befragt, den sog. „Supply Chain Walks“ (Inspektionen entlang der Lieferkette). Verräterisch finde ich es, wenn ein BMW-Manager im Interview in einem Satz dreimal das Wort „eigentlich“ verwendet.
Batteriezellen-Herstellung ist enorm energieaufwändig. Zum CO2-Fußabdruck zählt ebenfalls die Herstellung der Batterien in China und Südkorea. Die Energie bei der Herstellung stammt überwiegend aus Kohlekraftwerken!
Laut Interview mit dem Wuppertal-Institut für Klimaforschung, Manfred Fischedick, ist in der Herstellungsphase ein kumulierter Materialaufwand für batterieelektrische Fahrzeuge etwa doppelt so hoch wie beim Verbrennungsmotor.
Und nun wird es zunehmend unübersichtlich, da die Zahlenangaben umstritten sind. Auch der sich hartnäckig haltende Mythos, dass bei der Produktion eines Elektroauto-Akkus 17 Tonnen CO2 freigesetzt werden, wurde mittlerweile mehr als einmal widerlegt. Denn dass dies so nicht stimmt, sagten die unfreiwilligen Urheber dieses Mythos bereits, als er in den Medien verbreitet wurde, das war vor etwa eineinhalb Jahren.
Es bleibt eines zu bedenken: ökologisch gesehen ist der Trend der Autobauer zu Elektro-Autos mit immer größerer Reichweite Unsinn. Prof. Günter Schuh von der TH Aachen entwickelt den E-Kleinwagen „e.Go life“ mit 14,9 kWh Akkuleistung und 104 km Reichweite. Das hat bei der Klimabilanz Vorteile: der Kleinwagen erreicht schon nach gut 25.000 km einen Klimavorteil gegenüber einem herkömmlichen Auto.
Mein Fazit:
Die Bundesregierung unterstützt seit kurzem massiv den Umbau der (deutschen) Autoindustrie zur Elektromobilität. Auf der Strecke bleibt wohl die Bevölkerung in den Rohstoff-Förderregionen. Und die Industrieländer importieren durch die Rohstoff-Gewinnung steigende Mengen Süßwasser (Stichwort „virtuelles Wasser“), was dann wiederum in den Förderländern fehlt. Dieser Wasserimport wird bei den meisten Berechnungen völlig außer Acht gelassen.
Dazu will ich mich kurz fassen, hier ein Zitat aus dem Manager-Magazin:
Der Zwist zwischen Batterie und Brennstoffzelle dreht sich nur vordergründig um Energieeffizienz. Es geht vor allem um Geld. Um sehr viel Geld. Der Verteilungskampf um Subventionen wird grimmig geführt.
Und als gelungenes Schlußwort ein Zitat von Prof. Katsuhiko Hirose von Toyota: „Ich mag den Begriff Wasserstoffgesellschaft nicht. Warum immer alles auf eine Karte setzen? Wir brauchen ein ganzes Portfolio an Lösungen für eine nachhaltige Gesellschaft. Klar, Regierungen können subventionieren, aber auf Dauer müssen wir liefern, was die Kunden wollen. Es geht nicht um Batterie gegen Brennstoffzelle. Es geht um nachhaltige, abgasfreie Mobilität, und um die freie Wahl.“